Das Generalkonsulat Usbekistans in Wladiwostok hat den russischen Behörden diplomatische Noten übermittelt, nachdem mehrere Usbeken geschlagen und beleidigt worden waren. Das teilte der Generalkonsul der zentralasiatischen Republik, Jusup Kabulshanov, mit.
Die Angriffe auf usbekische Staatsbürger ereigneten sich in der Nacht zum 10. September. Nach Angaben des Ermittlungskomitees der Russischen Föderation im Gebiet Primorje wurde die Tat von einer Gruppe betrunkener Jugendlicher begangen. Sie beschädigten ein geparktes Auto und sprühten Pfefferspray in den Innenraum, griffen anschließend den Fahrer eines Lastwagens an und drangen in ein rund um die Uhr geöffnetes Geschäft in der Chabarowskaja-Straße ein, wo sie einen Mann vor Augen von Besuchern und Verkäuferin verprügelten. Danach attackierten sie einen Taxifahrer und dessen Fahrgast. Auf der Straße schrien die Jugendlichen lautstark und bewarfen einen Passanten mit Steinen und anderen Gegenständen. Die Identität aller Beteiligten ist festgestellt, einer wurde festgenommen, zwei werden gesucht.
Auf den von Rasul Kusherbaev, Berater des usbekischen Umweltministeriums, veröffentlichten Aufnahmen ist zu sehen, dass es sich bei den Opfern um Migranten handelt. Laut Kusherbaev stammen sie aus der Region Buchara.
„Landsleute, die sich deswegen an das Generalkonsulat in Wladiwostok gewandt haben, berichten, dass die Konsulatsmitarbeiter keinerlei Hilfe geleistet und sie lediglich an die russischen Strafverfolgungsbehörden verwiesen hätten. Nach Aussage der Opfer sei es für Migranten nutzlos und gefährlich, sich an die russische Polizei zu wenden“, schrieb Kusherbaev und rief das Außenministerium auf, den Vorfall ernst zu nehmen.
Kabulshanov erklärte, dass Konsulatsmitarbeiter unmittelbar nach Bekanntwerden der Informationen Kontakt mit den Betroffenen aufgenommen und ihnen juristische Hilfe geleistet hätten. In der Folge hätten die Usbeken offizielle Beschwerden bei der Hauptverwaltung des Innenministeriums in Wladiwostok eingereicht. Am 16. September teilte das Ermittlungskomitee im Gebiet Primorje mit, dass gegen die Gruppe Jugendlicher ein Strafverfahren nach Artikel 213 Absatz 2 („Rowdytum“) des Strafgesetzbuches der Russischen Föderation eingeleitet wurde.
Das Generalkonsulat betonte, der Vorfall stehe sowohl unter Kontrolle der diplomatischen Vertretung als auch der russischen Strafverfolgungsorgane.
Kabulshanov wies zudem auf in sozialen Netzwerken aufgetauchte Posts hin, in denen zu Selbstjustiz gegenüber den mutmaßlichen Angreifern aufgerufen wurde. Er warnte die Autoren solcher Botschaften vor illegalen Handlungen und erinnerte an die Verantwortung für eigenmächtiges Vorgehen.
ℹ️ Bereits Anfang September hatte das Außenministerium Usbekistans dem russischen Außenministerium eine offizielle Note wegen eines Vorfalls in Chimki bei Moskau übermittelt, bei dem ein russischer Staatsbürger einen usbekischen Taxifahrer beleidigt hatte. Damals erinnerte das Ministerium daran, dass usbekische Bürger unabhängig von ihrem Aufenthaltsort unter dem Schutz des Staates stehen und sich im Falle einer Verletzung ihrer Rechte und Freiheiten an die Auslandsvertretungen wenden sollen.



