In Usbekistan wurde eine organisierte kriminelle Gruppe aufgedeckt, die mit menschlichen Organen und Geweben gehandelt hat. Darüber berichteten die Pressestellen des Innenministeriums und des Staatssicherheitsdienstes des Landes.
Im Rahmen gemeinsamer Ermittlungsmaßnahmen der beiden Strafverfolgungsbehörden wurde festgestellt, dass die Gruppe zwischen 2023 und 2025 illegale Nieren- und Lebertransplantationen bei 32 Patienten durchgeführt hatte.
Nach Angaben der Ermittlungen gehörten zur Gruppe 12 Bürger, die in Taschkent, den Gebieten Taschkent, Fergana, Buchara und Kaschkadarja leben. Über soziale Netzwerke identifizierten sie Patienten mit Nieren- und Lebererkrankungen und überredeten gesunde Bürger, ihre Organe gegen hohe Geldsummen zu verkaufen. Anschließend fälschten sie unter Ausnutzung von Verbindungen ins Ausland Dokumente, indem sie Spender als Verwandte der Empfänger ausgaben, und organisierten die Organtransplantationen in einer Privatklinik in einem Nachbarland.
Ein Teil der von den Patienten erhaltenen Geldmittel wurde für die Bezahlung der Dienstleistungen der Privatklinik und die Auszahlungen an die Spender verwendet, der restliche Betrag wurde unter den Gruppenmitgliedern aufgeteilt. Darüber hinaus verkaufte die Gruppe Patienten, deren Zustand sich nach der Transplantation nicht verbesserte, starke Schmerzmittel zu überhöhten Preisen.
Gegen die Gruppenmitglieder wurde ein Strafverfahren nach den Artikeln 133 («Verletzung der Bedingungen und/oder der Ordnung der Entnahme und Transplantation von menschlichen Organen und/oder Geweben»), 228 («Herstellung von Dokumenten, Stempeln, Siegeln, Formularen, deren Fälschung, Vertrieb oder Gebrauch»), 246 («Schmuggel») und 273 («Illegale Herstellung, Erwerb, Lagerung und andere Handlungen mit Betäubungsmitteln, deren Analoga oder psychotropen Substanzen zum Zweck des Vertriebs, sowie deren Vertrieb») des Strafgesetzbuches Usbekistans eingeleitet.
In den offiziellen Mitteilungen wird nicht präzisiert, ob die Beschuldigten in dem Strafverfahren festgenommen wurden, jedoch wird vermerkt, dass die Unterlagen zur substantiellen Prüfung an das Gericht übergeben wurden.
Die Strafverfolgungsbehörden riefen Bürger, die durch die Handlungen dieser und ähnlicher Gruppen geschädigt wurden, auf, sich an die nächsten Innenbehörden oder unter der Telefonnummer 102 (Vertrauensnummer) zu melden.
📷 Gemäß dem Gesetz über die Transplantation von menschlichen Organen und Geweben, das in Usbekistan im Mai 2022 verabschiedet wurde, werden die Entnahme und Verpflanzung von Organen durch staatliche medizinische Einrichtungen des Landes durchgeführt, deren Liste die Regierung bestätigt. Ein usbekischer Staatsbürger darf kein Spender für einen ausländischen Empfänger sein. Der Kauf und Verkauf von menschlichen Organen und Geweben sowie deren Ausfuhr ins Ausland sind verboten.



