Russland plant, seine IT-Projekte in Turkmenistan mit Hilfe eines «digitalen Attachés" voranzutreiben

Delegationen aus Turkmenistan und Russland in Aschgabat. Foto: Pressedienst der russischen Regierung

Die russischen Behörden werden einen «digitalen Attaché» in Turkmenistan ernennen, der für die Förderung von IT-Projekten in diesem zentralasiatischen Land verantwortlich sein wird. Diese Erklärung gab Vizepremier Dmitri Grigorenko während eines Arbeitsbesuchs in Aschgabat ab, wie der Pressedienst der russischen Regierung in seinem Telegram-Kanal mitteilte.

Eine entsprechende Vereinbarung wurde bei einem Treffen zwischen Grigorenko und seinem turkmenischen Amtskollegen Mammetchan Tschakijew sowie dem Kommunikationsminister des Landes, Hadschymirat Chudajgulow, getroffen. Es wird erwartet, dass der russische «digitale Attaché» in Aschgabat noch vor Ende dieses Jahres seine Arbeit aufnehmen wird.

Laut dem russischen Vizepremier sind russische IT-Lösungen nicht nur im Inland, sondern auch bei ausländischen Partnern sehr gefragt.

„Der Dienst der 'digitalen Attachés' ist eines der Instrumente für die effektive Förderung einheimischer IT-Projekte im Ausland. Die Ernennung eines solchen Spezialisten für die Arbeit in Turkmenistan ist ein sicherer Schritt zur Stärkung der gegenseitig vorteilhaften technologischen Partnerschaft zwischen unseren Ländern“, betonte der Beamte.

In Russland wurden heute moderne Produkte mit hohem Exportpotenzial entwickelt. Dabei handelt es sich um Sprachmodelle, Suchsysteme, Marktplätze, Antivirenprogramme und biometrische Dienste. Wie Grigorenko sagte, wird derzeit an einer Lösung für den Zugang zum Zug per Biometrie gearbeitet – der Dienst soll in den nächsten sechs Monaten getestet werden.

Der Pressedienst der russischen Regierung präzisiert, dass derzeit russische «digitale Attachés» in 19 Ländern tätig sind, darunter China, Argentinien, Indonesien und die VAE.

Im Rahmen seines Besuchs in Aschgabat hielt Grigorenko eine Vorlesung für Studenten des Instituts für Telekommunikation und Informatik Turkmenistans. Der Gast sprach mit den Studierenden über die wichtigsten Herausforderungen und Perspektiven der Digitalisierung. Er wies darauf hin, dass in Russland seit dem 1. September verstärkte Bildungsprogramme zur Ausbildung von Weltklasse-Fachkräften im Bereich Informationstechnologie und künstliche Intelligenz gestartet wurden. Insgesamt beteiligen sich etwa 40 Hochschulen und über 6.000 Studenten an diesem Projekt. Dabei sind auch Ausländer zugelassen, die in der Russischen Föderation studieren.

Moskau und Aschgabat kooperieren aktiv im Bildungsbereich. So wurde am 13. Oktober berichtet, dass 2027 in der Hauptstadt der zentralasiatischen Republik ein neues Gebäude für die Grundschulklassen der russisch-turkmenischen Puschkin-Schule eröffnet wird.

Der turkmenische Vizepremier für Handelsfragen, Nökerguly Atagulyyew, betonte in diesem Zusammenhang, dass es im Land Dutzende russischsprachiger Schulen gibt und an allen allgemeinbildenden Einrichtungen Russisch unterrichtet wird. Gleichzeitig fügte der Beamte hinzu, dass derzeit mehr als 56.000 turkmenische Studierende an russischen Hochschulen eingeschrieben sind.