Usbekistan und Kasachstan starten neue gemeinsame Projekte im Wert von 1,3 Mrd. US-Dollar

Qassym-Schomart Toqajew und Shavkat Mirziyoyev. Foto: Pressedienst des Präsidenten von Usbekistan

Der usbekische Präsident Shavkat Mirziyoyev und sein kasachischer Amtskollege Qassym-Schomart Toqajew, der sich auf einem offiziellen Besuch in Taschkent befand, gaben den Startschuss für neue gemeinsame Projekte in prioritären Bereichen mit einem Gesamtvolumen von 1,3 Mrd. US-Dollar. Dies teilte der Pressedienst des usbekischen Staatsoberhauptes mit.

Im Rahmen des Besuchs von Toqajew in Taschkent fand eine Sitzung des Obersten Zwischenstaatlichen Rates statt. Im Anschluss daran nahmen Mirziyoyev und sein Gast an der Zeremonie zur Inbetriebnahme gemeinsamer Großprojekte teil. Konkret ging es um die Eröffnung des Internationalen Zentrums für industrielle Kooperation „Zentralasien“. Diese Initiative soll die Geschäftsbeziehungen zwischen den Staaten vertiefen und den Aufbau moderner Wertschöpfungsketten fördern.

Zudem wurde in Taschkent die Hauptgeschäftsstelle des kasachischen „Tenge Bank“ eröffnet. Die Präsidenten gaben den Startschuss für den Bau des multifunktionalen Logistikzentrums Silkway Central Asia, von Produktionsanlagen für lineares Alkylbenzol, für die Errichtung des Wohnviertels „Astana“ in Neu-Taschkent sowie für Hotelkomplexe in den Hauptstädten beider Republiken.

Darüber hinaus wurde ein umfassendes Programm zur industriellen Kooperation mit einem Volumen von über 8 Mrd. US-Dollar vorbereitet, das Projekte in den Bereichen Chemie, Geologie, Infrastruktur, Logistik, Agrarsektor und andere umfasst.

Mirziyoyev und Toqajew betonten, dass der gegenseitige Handelsumsatz seit Beginn des laufenden Jahres um 15 % gestiegen ist und fast 4 Mrd. US-Dollar erreicht hat. Geplant ist, diesen Wert bis 2030 auf 10 Mrd. US-Dollar zu steigern. Auch die Zahl der Joint Ventures wächst; derzeit sind etwa 6.500 solcher Unternehmen tätig.

Die Seiten beabsichtigen, die Zusammenarbeit im Verkehrssektor auszubauen, insbesondere durch die Erschließung neuer Korridore, die Steigerung der Effizienz der Grenzinfrastruktur und die Förderung von Transporten über die Häfen Aqtau und Kuryk am Kaspischen Meer.

Als prioritäre Bereiche wurden die Partnerschaft in Energie, Umweltschutz und Wasserwirtschaft genannt.

Die Länder arbeiten aktiv in kulturell-humanitärer Hinsicht zusammen. So fanden in diesem Jahr in Almaty und Astana erfolgreich Aufführungen des Balletts „Lazgi“, eine Ausstellung von Künstlern, ein Literaturforum und ein Jugendfestival statt. Besonders großes Interesse fanden die Tage der kasachischen Medizin in Usbekistan. Es wurde vereinbart, den Austausch zwischen wissenschaftlichen Einrichtungen zu intensivieren und gemeinsame Projekte im Tourismusbereich umzusetzen.

Die Präsidenten äußerten die Überzeugung, die Partnerschaft im Rahmen regionaler Veranstaltungen sowie auf Plattformen wie den Vereinten Nationen, der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, der Organisation Turkischer Staaten, im Format „Zentralasien plus“ und anderen fortzusetzen.

Im Anschluss an die Gespräche zwischen Mirziyoyev und Toqajew wurden in Anwesenheit der Staatsoberhäupter eine Reihe von Dokumenten unterzeichnet, darunter:

📷 Vereinbarung über das gemeinsame Management und die rationelle Nutzung grenzüberschreitender Gewässer;

📷 Vereinbarung über die Eröffnung von Vertretungen der Zolldienste;

📷 Rahmenvereinbarung über die Schaffung einer gemeinsamen Investitionsplattform;

📷 Aktionsplan für die Zusammenarbeit im Tourismus für den Zeitraum 2026–2027;

📷 Absichtserklärung zwischen den Gesundheitsministerien im Bereich der spezialisierten medizinischen Versorgung;

📷 Kooperationsvereinbarung zwischen den Bürgermeisterämtern von Taschkent und Astana;

📷 Kooperationsvereinbarung zwischen den Aktiengesellschaften „Uzbekneftegaz“ und „KazMunayGas“.