Der Präsident Usbekistans hat bei einer Videokonferenz am 19. November die Schwerpunkte der staatlichen Arbeit zur Armutsbekämpfung und Beschäftigungssicherung für 2026 festgelegt. Dies teilt die Pressestelle des Staatsoberhauptes mit.
Während der Sitzung betonte der Präsident, dass die Schaffung von Arbeitsplätzen im Bausektor eine Priorität sein wird. Für das nächste Jahr sind Investitionsprojekte im Wert von 675 Billionen Sum (ca. 56,2 Mrd. USD) geplant, wovon 380 Billionen Sum (31,6 Mrd. USD) auf Bauarbeiten entfallen. Geplant ist der Bau von Mehrfamilienhäusern mit 140.000 Wohnungen. In der Bauwirtschaft und verwandten Branchen können die Regionen bis zu 35.000 Menschen beschäftigen.
Besondere Aufmerksamkeit gilt den regionalen Initiativen. Erstmals werden 2026 20 Billionen Sum (1,66 Mrd. USD) für die Infrastrukturentwicklung von Mahallas (Gemeinschaften) in den Regionen bereitgestellt. Die Mittel werden je nach Effizienz lokaler Projekte auf die Bezirke verteilt.
Als zweite Priorität wurde die Entwicklung des Dienstleistungssektors und Tourismus benannt. Es wurde darauf hingewiesen, dass durch die Verbesserung der Infrastruktur in 150 tourismusgeeigneten Orten das Dienstleistungsvolumen 10 Billionen Sum (833 Mio. USD) erreichen und 45.000 Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Hierfür erhält jeder dieser Orte 3 bis 5 Milliarden Sum (250.000–416.000 USD). Banken können zinsgünstige Kredite von bis zu 150 Millionen Sum (12.500 USD) für den Bau von Gästehäusern vergeben.
Besonderes Augenmerk ordnete der Präsident 563 Mahallas in Grenzgebieten und Enklaven an. Für deren Entwicklung werden 1 Billion Sum (83,3 Mio. USD) für Projekte im Dienstleistungs- und Freizeitbereich bereitgestellt. Dabei geht es um den Ausbau von Straßen, die Schaffung von Tourismuszonen sowie Handels- und Freizeiteinrichtungen. Erwartet wird, dass diese Maßnahmen die Einkommen von 50.000 Haushalten steigern.
Die dritte Priorität ist die Erhöhung der Zahl dauerhafter Arbeitsplätze durch Industrieprojekte. In der Industrie sind für das nächste Jahr geplant: die Produktion von Waren im Wert von 52 Mrd. USD und die Umsetzung von 3.500 Projekten im Wert von 22 Mrd. USD. Dies soll 130.000 dauerhafte Arbeitsplätze schaffen. In den Regionen werden 50 Mikroindustriestandorte und 1.500 Kleinprojekte im Wert von 800 Milliarden Sum (66,5 Mio. USD) eingerichtet.
Die vierte Priorität ist die Steigerung der Einkommen durch die Entwicklung der Landwirtschaft. In diesem Bereich wird die Unterstützung von Haus- und Hofgrundstücksbesitzern fortgesetzt. Nach der Zuteilung von 232.000 Hektar Land haben 770.000 Bürger die Möglichkeit zur Bewirtschaftung, jedoch hat ein Drittel davon Schwierigkeiten aufgrund von Wissens- und Ressourcenmangel. Der Präsident schlug vor, die Erfahrungen der Hauswirtschaftsschule im Bezirk Termiz, die unter schwierigen Bedingungen fünf Ernten pro Jahr erzielt, landesweit zu verbreiten. In jeder Region werden mindestens fünf solcher Schulen sowie Exportkooperativen für den Absatz der Produkte eingerichtet. Ziel ist der Export von Agrarprodukten im Wert von 4 Mrd. USD.
Die fünfte Priorität ist die Stärkung des sozialen Schutzes. 2026 startet das Projekt „Gleiche Chancen – inklusive Beschäftigung“, im Rahmen dessen 40.000 Menschen mit Behinderungen eingestellt werden sollen. Für sie werden aus dem Arbeitslosenfonds zinslose Darlehen von bis zu 30 Millionen Sum (2.500 USD) bereitgestellt. Die Unterstützung von Familien, die von einem Rückfall in Armut bedroht sind, wird fortgesetzt.
Der Präsident wies an, im nächsten Jahr mindestens 250.000 Arbeitsplätze aktiv in die legale Wirtschaft zu überführen. In diesem Zusammenhang werden Maßnahmen zur Legalisierung von Arbeitsverhältnissen und zur Nutzung des Sozialversicherungssystems verstärkt, das Krankengeld und Mutterschaftsleistungen vom Staat vorsieht.
Mirziyoyev betonte, dass alle Bewohner der Mahallas vollständig informiert werden müssen, wann Mittel bereitgestellt und welche Projekte umgesetzt werden. Dafür wurde die Einrichtung einer Online-Plattform zur Überwachung angeordnet. Die Ergebnisse der Umsetzung werden Teil der Leistungsbewertung (KPI) der Minister und Gouverneure für 2026 sein.
Während der Sitzung wurden Berichte von Regional- und Branchenleitern sowie Vorschläge von Unternehmern angehört. Der Präsident unterstrich die Notwendigkeit eines systematischen Ansatzes und der persönlichen Verantwortung der Beamten für die Erreichung der gesetzten Ziele.



