Südkorea hat für Ausländer mit illegalem Status ein 90-tägiges Sonderprogramm zur straf- und wiedereinreiseverbotsfreien freiwilligen Ausreise gestartet. Darüber berichtet die Pressestelle des Justizministeriums des Landes.
Die „Sonderregelung für die freiwillige Ausreise illegal aufhältiger Ausländer” gilt vom 1. Dezember 2025 bis zum 28. Februar 2026. Diese Regelung kann von Ausländern in Anspruch genommen werden, die innerhalb der festgelegten Fristen freiwillig einen Antrag stellen und das Land verlassen, wobei sie zum Zeitpunkt des Programmbeginns den Status eines illegal Aufenthaltshabenden haben.
Das Programm gilt nicht für Ausländer, die illegal eingereist sind, gefälschte oder veränderte Pässe benutzt haben, Straftaten begangen haben oder wegen Nichtbefolgung einer Ausreiseanordnung zwangsweise abgeschoben werden sollen. Das Programm gilt auch nicht für Personen, die nach dem 1. Dezember 2025, also bereits während seiner Laufzeit, in den illegalen Status wechseln.
Interessenten müssen ihren Antrag persönlich bei der Einwanderungsbehörde an ihrem Wohnort stellen – 3 bis 15 Tage vor der geplanten Ausreise. Dabei müssen sie einen gültigen Reisepass und ein Flugticket vorlegen, das persönliche Daten, Wohnadresse, geplantes Ausreisedatum, Flughafen und Flugnummer angibt.
Das Justizministerium warnte, dass Razzien zur Aufdeckung illegaler Ausländer während der gesamten Laufzeit des Sonderprogramms fortgesetzt werden. Bei Ausländern, die bei solchen Kontrollen festgenommen werden, soll das volle Spektrum an Zwangsmaßnahmen zur Anwendung kommen, einschließlich Abschiebung und anschließendem Einreiseverbot, ohne die Möglichkeit, die vergünstigte Regelung der freiwilligen Ausreise in Anspruch zu nehmen.
ℹ️ In den letzten Jahren ist Südkorea zu einem begehrten Ziel für Bewohner Zentralasiens geworden, die im Ausland arbeiten wollen. An der Spitze stehen Staatsbürger Usbekistans. Offiziellen Daten zufolge lebten im Juni 2025 im Land 98.457 Usbeken.
Prozentual sah die Verteilung Ende November folgendermaßen aus: Chinesen machen 34,4 % aller Ausländer in Südkorea aus, vietnamesische Staatsbürger 12,5 %, USA 6,9 %, Thailand 6,0 %, Usbekistan 3,6 %, Nepal 3,2 % und so weiter.
Die Gesamtzahl der Ausländer, die sich in Korea zum Studium, zur Arbeit oder als Touristen aufhalten, überstieg im Oktober die Marke von 2,8 Millionen Menschen. Nach Angaben des Justizministeriums ist dies ein neues historisches Hoch nach der Erholung des Zustroms von Ausländern nach dem Ende der COVID-19-Pandemie.



