Auf 300.000 Hektar Baumwollfeldern in Usbekistan wird das „Xinjiang-Erfahrungsmodell“ angewendet

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Im nächsten Jahr werden in Usbekistan 300.000 Hektar Baumwollfelder nach dem „Xinjiang-Erfahrungsmodell“ bestellt, das die Verwendung von spezialisiertem Saatgut, die aktive Einführung von Agrartechnologien sowie eine umfangreiche Mechanisierung bei der Ernte vorsieht. Das Experiment wurde vom usbekischen Präsidenten Shavkat Mirziyoyev bei einem Treffen mit Vertretern des Agrarsektors anlässlich ihres Berufstages angekündigt, wie der Pressedienst des Staatsoberhauptes mitteilte.

Wie der Präsident hinzufügte, wird Baumwolle auf 891.000 Hektar ausschließlich nach dem 76-Schema angebaut, also unter Verwendung hochmoderner Agrartechnologien. Gleichzeitig werden die Anbauflächen, auf denen ausländische Sorten gepflanzt werden, die resistent gegen Schädlinge, Trockenheit und Versalzung sind, verdoppelt – auf 500.000 Hektar.

Laut Mirziyoyev werden für die Einführung der Tropfbewässerungstechnologie 2,6 Billionen Sum (216,6 Millionen US-Dollar) in Form von Vorzugskrediten für Landwirte bereitgestellt. Für die Subventionierung derer, die „weißes Gold“ auf eigene Kosten anbauen, werden 250 Milliarden Sum (20,8 Millionen US-Dollar) bereitgestellt – der Hilfsumfang wird bis zu 10 % der Ernte betragen.

Besondere Aufmerksamkeit werden Wissenschaftler der Entwicklung neuer lokaler Sorten dieser Kultur widmen. Insbesondere geht es um die Kreuzung von 56 usbekischen Sorten mit ausländischen, wofür am Institut für Genomik und Baumwollanbau ein Phytotron und ein Gewächshaus gebaut werden.

Von nun an wird es in Usbekistan eine separate Bewertung für Landwirte geben, die Baumwolle und Getreide anbauen. Erfahrenen Unternehmern, die keine Steuer- oder sonstigen Zahlungsrückstände haben, werden Vorzugskredite gewährt.

Ab 2026 wird die Praxis der freiwilligen Versicherung von Baumwolle-, Getreide- und Gewächshausprodukten eingeführt. Die Hälfte der Beiträge wird dabei aus dem Staatshaushalt gedeckt.

In seiner Rede wies der Präsident auch auf andere Bereiche der Landwirtschaft hin. Er kündigte die Entwicklung eines Dreijahresprogramms zur Anlage neuer Obstgärten und Weinberge sowie zur Erneuerung bestehender an. Im Rahmen dieses Programms sollen Mechanismen für die Vorzugskreditierung von Unternehmern, finanzielle Unterstützung für Exporteure und mehr eingeführt werden.

Ein weiteres wichtiges Thema ist die Umsetzung von Plänen zur Steigerung der Fleisch- und Milchproduktion. Unternehmer, die in dieser Branche tätig sind, erhalten ebenfalls eine Reihe von Vergünstigungen und Vorzügen. Für Projekte in der Tierhaltung werden allein im nächsten Jahr 157 Millionen US-Dollar aus Mitteln der Weltbank und des Internationalen Fonds für landwirtschaftliche Entwicklung bereitgestellt.

In der Fischzucht werden Neuerungen erwartet, die auf die Erneuerung von Rassen, die Steigerung der Produktivität und die Gewährleistung von Transparenz abzielen. In der Region Taschkent werden gemeinsam mit Partnern aus Ungarn und Norwegen Zuchtzentren für Karpfen und Kaltwasserfische eingerichtet. Für die Entwicklung solcher Betriebe sind Ausgleichszahlungen für den Import von Zuchttieren, Befreiung von Zöllen und Steuererleichterungen vorgesehen.

Außerdem wurden die Ergebnisse des Agrarsektors vorgestellt, in dem heute 3,5 Millionen Menschen beschäftigt sind. So ernteten die Bauern und Landwirte im vergangenen Jahr etwa 4 Millionen Tonnen Baumwolle, wobei der durchschnittliche Ertrag erstmals 46 Zentner pro Hektar erreichte. Die Getreideproduzenten ernteten 8,4 Millionen Tonnen (85 Zentner pro Hektar), die Reisbauern 1,3 Millionen Tonnen mit einem durchschnittlichen Ertrag von 50 Zentnern pro Hektar.

In diesem Jahr wurden 3,4 Millionen Tonnen Obst, 2 Millionen Tonnen Trauben, 19,5 Millionen Tonnen Gemüse, Kartoffeln und Weizen, 1 Million Tonnen Hülsenfrüchte und Ölsaaten angebaut.

Der Export von Lebensmitteln stieg um 37 % auf 3 Milliarden US-Dollar, und bis Ende dieses Jahres wird erwartet, dass dieser Wert die Marke von 3,2 Milliarden US-Dollar überschreiten wird.